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Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter

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Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter Empty Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter

Beitrag  danceoflife Sa Aug 20, 2011 3:12 pm

..ich habe diese Geschichte mit Gänsehaut und Tränen in den Augen gelesen..und wollte sie euch auch hier nicht vorenthalten.. I love you


Konzert in Moskau im Jahr 1993 - die ganze Geschichte


Mit Dank an Morinen vom MJJC Forum, die das Original aus dem Englischen übersetzt hat! cheers

Ich habe diese Geschichte vor einem Jahr übersetzt und auf LJ gepostet, und jetzt möchte ich es mit euch hier teilen, denn ich denke, die Leute sollten diese Dinge über Michael wissen. Bitte entschuldigt meine Grammatik-Fehler - ich bin kein professioneller Übersetzer, und entschuldigt, falls dies bereits von jemand anderem auf MJJC gepostet wurde.

Die Geschichte wird von dem Mann erzählt, der 1993 MJs Konzert in Moskau organisiert hat. Er teilt seine Erinnerungen an Michael und das verrückte Unternehmen, als das sich die Show in diesen verrückten Zeiten erwies.

Als Michael im Jahr 1993 nach Moskau kam, war er tatsächlich der erste große Star, der Russland besuchte. Wir sind gerade erst der Sowjetunion entkommen, und das Land war zu dieser Zeit in einem ziemlich schlechten Zustand. Es gab jede Menge Mafia, viele arme Leute, und die meisten der neu gegründeten Handels-Unternehmen gingen in Konkurs oder betrogen ihre Investoren. Niemand traute niemandem. Mit anderen Worten, es war nicht die beste Zeit für einen Popstar, um dort aufzutreten. Aber er war Michael Jackson, und er mußte der Erste in allem sein, nicht wahr? Doch weiter zur Geschichte ...



Samvel Gasparov, ein Filmregisseur, erzählt die Geschichte von MJs Show in Moskau im Jahr 1993:

"Zum ersten Mal hörte ich von Michael Jackson in den 70er Jahren. Ich kannte sogar einige seiner Songs, aber ich war nie ein Fan. Als ich als LKW-Fahrer arbeitete, hörte ich georgische Musik. Später, als ich aufs College ging, mochte ich Joe Dassin, Charles Aznavour, Tom Jones und Engelbert Humperdinck. Aber ich wußte immer über Jackson Bescheid, und ich wußte, daß er ein guter Sänger war.



In den frühen 90ern war es mein Traum, einen Film mit dem Namen "Renn Bruder, renn" zu machen. Amerikanische Filmemacher zeigten einiges Interesse an dem Skript, und im Jahr 1992 ging ich nach Rumänien, wo wir ein Grundstück mieteten. Zu dieser Zeit gab Michael Jackson gerade ein Konzert in Bukarest, und einer unserer gemeinsamen Freunde machte mich mit seinem Produzenten Marcel Avram bekannt. Marcel bat mich, ihnen behilflich zu sein, Michaels Konzert aufzuzeichnen, und ich tat, was ich konnte. Es war ein Vergnügen. Die Performance machte mich sprachlos. Jackson hat mich sehr beeindruckt - er war ein Genie, das steht außer Frage. Ich wurde ihm persönlich vorgestellt, und ich erinnere mich, daß ich seine kühle, blasse Hand schüttelte.
Beim Abendessen am zweiten Tag erzählte ich Avram von meinem Wunsch, einen Film in den USA zu machen, und daß ich Geld brauchte. Ich hatte inzwischen bereits ein Angebot für fünf Filme und eine Unterkunft in den USA. "Ich mag dich" sagte Avram. "Wenn du willst, bringen wir Michael nach Moskau. Dann kannst du eine Show organisieren und Geld verdienen." Ich dachte, das wäre cool, doch ich glaubte ehrlich gesagt nicht, daß es möglich war. Bald danach jedoch schickte Avram seine Leute nach Moskau, um sich Dessa, die Firma, die ich zu der Zeit leitete, anzusehen. Es war eines der ersten privaten russischen Unternehmen, die sich mit Filmproduktion beschäftigten, und ich hatte ein paar gute Leute in meinem Team.

Plötzlich kam Schwung in das Projekt. Das Geld war in meinen Gedanken in den Hintergrund gerückt. Ich war voller Enthusiasmus, ich wollte den Menschen dieses erfreuliche Ereignis bringen - schließlich war es das erste Mal, daß ein großer Star Russland besuchte. Nach dem Besuch von Avrams Delegation waren wir bis September 1993 mit den Vorbereitungen beschäftigt.
Es war meine erste Erfahrung im Show-Business, und ich hatte mir nicht vorgestellt, daß es so hart und unberechenbar werden würde. Ich hatte gedacht, all die Showbiz-"Haie" würden mich unterstützen und mir bei diesem Projekt helfen, doch das Gegenteil war der Fall - sie legten mir Hindernisse in den Weg und versuchten, die Show zu verhindern. Wir bemerkten, daß unsere Bemühungen nicht gewürdigt wurden. Wir erhielten sogar Droh-Anrufe. Und die Medien griffen uns an: sie schrieben, ich sei der König der Spirituosen-Industrie und der Kopf der tschetschenischen Mafia. Sie sagten, ich würde die Show organisieren, um im Stadion Wodka zu verkaufen. Es war ein Alptraum! Sie schrieben auch Müll über Jackson - er sei ein Pädophiler, und daß ich nicht ihn bringen würde, sondern einen Impersonator, der nur die Lippen zu seinen Songs bewegen würde. Doch all dieser Mist spornte uns nur an. Wir beschlossen, die Show stattfinden zu lassen, egal wie.

Die Vorbereitungen waren im Gange. Wir taten unser Bestes, die Dinge, die das Team des Popstars angefordert hatte, zu liefern. Zum Beispiel hatten sie um schwarze Ledermöbel, fünfundvierzig Fahrräder und einige Computer gebeten. Wir mußten das gesamte Spielfeld des Stadions aufpolieren, Autos mieten, im Metropol Hotel eine Präsidentensuite für Jackson, seine persönliche Security und seinen engsten Kreis und im Hotel Ukraine Zimmer für den Rest des Teams buchen ... Die ganze Zeit über hatte ich das schlechte Gefühl, daß es irgendwie nicht funktionieren würde, bevor Michael ankam.

Wir trafen Jackson am Scheremetjewo-2 Flughafen und arbeiteten dann während der drei Tage bis zur Show eng mit ihm zusammen. Es wird euch überraschen, aber ich habe keine gemeinsamen Fotos von uns. Ich erinnere mich - es war, glaube ich, am Tag vor dem Konzert - ich sah eine ganze Reihe amerikanischer Botschafts-Mitarbeiter in der Stadion-Passage. Jackson stand an der Wand und diese Leute rückten einer nach dem anderen an, um sich mit ihm fotografieren zu lassen . Mit einem gekünstelten Lächeln ließ er ihre Umarmungen über sich ergehen.
Ich wollte nicht in dieser Reihe stehen. Er war wirklich nett zu mir und ich hätte jede andere Chance nutzen können, aber ich mag solche Dinge einfach nicht. Es muß unerträglich sein, wenn jeder dir hinterherläuft. Ich glaube, Jackson mochte es, daß ich nicht auf Biegen und Brechen versuchte, mich mit ihm anzufreunden. Ich habe zum Beispiel nie versucht, näher bei ihm zu sitzen oder mit ihm ins Gespräch zu kommen. Meist kommunizierte ich über seinen Produzenten, seinen Sicherheits-Manager und seinen Arzt mit ihm.

Michael war in der Regel zurückhaltend und traf keine Entscheidungen. Während unserer Treffen saß er in der Ecke und hörte still zu. Verhandelt wurde vor allem mit Avram. Es erstaunte mich, wie dieser stille Mann es geschafft hatte, die ganze Welt mit seinem Gesang und seinem Tanz verrückt zu machen (mich eingeschlossen – ich war buchstäblich hin und weg von diesem Konzert in Rumänien).
Also, wenn ich Jackson eine Frage stellte, antwortete er mir nicht sofort. Er blickte zu Avram, wenn es bei der Frage um die Show ging, oder zu seinem Sicherheits-Manager, wenn es um einen Ausflug in die Stadt ging, und nur mit ihrer Zustimmung antwortete er mit "ja" oder "nein". Er war erstaunlich ruhig, gelassen und ein wenig eigenartig.
Einmal bat er um ein Uhr morgens darum, irgendwohin gebracht zu werden, wo er Borschtsch [eine russische Suppe] probieren konnte, und wir alle mußten zu einem Restaurant in der Nähe des Danilow-Klosters fahren. Sie servierten herrliche Gerichte, doch er aß nur Borschtsch und war sehr zufrieden damit. Bei einer anderen Gelegenheit, während einer Stadtrundfahrt, mochte er die Uniform eines Polizei-Captains und fragte, wo er ein Set wie dieses kaufen könne. Wir sprachen mit dem Polizisten und er bot uns freundlicherweise an, Michael eine Uniform zu schenken. Und wirklich, am nächsten Morgen wurde die Uniform ins Hotel geliefert, und das machte Jackson glücklich wie ein Kind. Er freute sich über alles wie ein Kind.

Er hatte den großen Traum, eine Parade auf dem Roten Platz abzunehmen, vor dem Mausoleum. Natürlich war es ein Ding der Unmöglichkeit, aber wir versuchten, seine Wünsche zu erfüllen und organisierten eine Parade der Taman-Division in Alabino [Garnison]. Die Behörden halfen uns, eine Tribüne zu bauen, wo Michael die Parade abnehmen würde. Danach marschierte er zusammen mit den Truppen, während seine Leute ihn filmten. An diesem Tag strahlte er vor Freude.



Er war wie ein großes Kind, wirklich. Ich sah ihn in seinem Zimmer sitzen, wie er Spielzeugautos auf dem Boden herumschob ... Ihr hättet ihn zusammen mit Kindern sehen sollen! Es war, als würde er sich in einen anderen Menschen verwandeln, er war immer gern bereit, ihnen Autogramme zu geben. Mein guter Freund bat mich, Michael in die Ballettschule einzuladen, die seine Tochter besuchte. Ich hätte nicht gedacht, daß er zustimmen würde, denn seine Tage waren weit im Voraus geplant – er sollte sich Sehenswürdigkeiten ansehen, shoppen gehen und Politiker und kulturelle Persönlichkeiten treffen. (Nebenbei bemerkt, viele russische Popstars baten mich, ihnen Michael vorzustellen, doch ich lehnte meist ab.) Gleichwohl habe ich Michael die Bitte meines Freundes übermittelt, und er stimmte sofort zu. Er sagte eine der Städtetouren ab und wir gingen gemeinsam zur Ballettschule. Die Kinder bereiteten ihm einen tollen Empfang; sie tanzten für ihn und machten Fotos. Er war vollkommen glücklich, und es schien, als wolle er gar nicht wieder gehen.
Was den Präsidenten Yeltsin betrifft - Michael hatte nie die Gelegenheit, ihn zu treffen, obgleich er es sehr gern getan hätte.

Letztendlich leisteten unsere "Gönner" ganze Arbeit. Der Kartenverkauf lief sehr schlecht. In der Tat wurden sie in den Kartenverkaufsstellen geblockt: Wir versuchten selbst einige Male, Karten zu kaufen, doch jedes Mal hieß es "ausverkauft" oder "Geschäftsstelle geschlossen".
Am 15. September, dem Tag der Show, war das Stadion nahezu leer. Es regnete seit dem Morgen in Strömen. In der Nähe der U-Bahnstation streute jemand das Gerücht, die Show sei aufgrund des Regens abgesagt worden, sodaß die Leute wieder nach Hause gingen, anstatt zum Stadion. Man prophezeite Jackson, er würde sich das Rückgrat brechen, sollte er an diesem Tag auf die Bühne gehen.
Dann kam eine Meldung, Michaels Team habe Drogen ins Stadion gebracht. Polizisten mit Hunden eilten herbei, auf der Suche nach den Drogen. Nachdem nichts gefunden wurde, zogen die Polizisten ab, doch sie waren kaum weg, als eine Nachricht über eine Bombe im Stadion auftauchte! Also kamen sie wieder zurück, um nach der Bombe zu suchen ... Es war verrückt. Die Leute, die versucht hatten, uns Sand ins Getriebe zu streuen, hatten ihr Ziel erreicht. Ich begriff, daß es zu Ende war.
Währenddessen zerrten die Geheimdienst-Agenten einen Polizisten unter der Bühnentreppe hervor. Wie sich herausstellte, hatte er sich unter der Treppe versteckt, um für ein Familienarchiv Aufnahmen von Jackson auf der Bühne zu machen. Die Geheimagenten sind harte Jungs; sie entschieden, er sei ein Auftragskiller, also fesselten sie ihn, zerstörten seine Kamera und konfiszierten seine Dienstwaffe ... Könnt ihr euch vorstellen, in welchem Zustand ich war?! Eins kam zum Anderen!

Es regnete also. Fünfzig bis sechzig Leute standen mit Regenschirmen vor der Bühne und warteten. Das Konzert kam jetzt bereits nicht mehr in Frage. Es herrschte Totenstille. Ich saß mit meinem Team in meinem Büro und war ein Nervenbündel. Das Projekt war gescheitert, ich hatte verloren. Das Geld, das wir vor diesem Wagnis hatten, hätte zumindest für einen kurzen Film gereicht, aber an diesem Tag verloren wir dieses Geld ebenfalls. Ich verabschiedete mich von meinem Traum, Filme zu machen ... Wie ich bereits erwähnte, war Dessa das erste private Kino-Unternehmen des Landes. Es war nicht so wie heutzutage, wo jedem reichen Typen ein Filmstudio gehören kann ...

Dann kam einer meiner Mitarbeiter zu mir und sagte, eine ältere Frau würde auf mich warten. Ich befand mich in einem Schockzustand und war sehr erschöpft, und mir war egal, mit wem ich redete. Also ließ ich sie herein. Sie kam aus dem Regen, durchnäßt und weinend. Sie hielt diese riesige Zeichnung in der Hand. Es war eine Zeichnung von Michael Jackson, die ihre Tochter gemacht hatte. Eigentlich sah es mehr wie Che Guevara oder Leo Tolstoi aus. Die Frau erzählte mir eine schreckliche Geschichte über ihre Tochter, die von Geburt an fast blind war - sie konnte nur mit einem Auge sehen, und dessen Sehkraft betrug nur 4%. Deshalb bat sie mich, zu Jackson zu gehen und ihr ein Autogramm für ihre halb blinde Tochter zu bringen.

Ich glaube, Gott hat mir diese Frau mit der Zeichnung geschickt ... Ich nahm sie und ging zu Michael. Ich schwöre, ich dachte in diesem Moment nicht an die mißglückte Show oder an das Geld, das ich verloren hatte. Mein einziger Gedanke war: "Was wäre, wenn dieses Kind ihr Augenlicht zurückgewinnen würde, nachdem sie Jacksons Autogramm erhalten hat, einfach aus dem puren Verlangen heraus, es zu sehen?" So etwas passiert, wißt ihr ... Ich betrat Jacksons Raum und sah Michael, der in seinem Bühnen-Outfit dasaß, vollkommen still, die Hände im Schoß gefaltet. Bei ihm waren sein Arzt, Marcel Avram und der Leiter der Security. Sie waren überrascht, mich mit diesem Blatt Papier zu sehen und verstanden nicht, was es war. Ich erklärte es ihnen über den Dolmetscher. Marcel Avram explodierte: "Du mußt verrückt sein! Du hast gerade irrsinnig viel Geld verloren, du hast so einen kolossalen Job gemacht, und alles geht den Bach runter! Hast du nichts Besseres zu tun?" Ich sagte: "Ja, ich mag verloren haben, aber ich brauche diese Unterschrift. Was, wenn dieses Kind ihr Augenlicht zurückbekommt? Betrachtet es so, als hätte ich all das verlorene Geld für das Autogramm bezahlt!" Jackson, der uns zugehört hatte, sagte plötzlich zu Avram: "Ich wußte nicht, daß meine Unterschrift so viel kostet ... Ich werde auftreten. Laßt die Menschen einfach hinein, bitte - ich kann nicht vor einem leeren Stadion singen. Und wir brauchen jede Menge Handtücher, um die Bühne trocken zu wischen.“ Dann signierte er die Zeichnung. Ich will garnicht erzählen, wie die alte Dame mich begrüßte ...

Ich erinnere mich nicht mehr, wie ich mit meiner Bitte um Hilfe zu Vladimir Aleshin, dem Direktor des Stadions, gelangte. Glücklicherweise begriff er die Situation und ordnete an, die Tore der Arena zu öffnen. All die kartenlosen Zuhörer, die sich vor dem Stadion versammelt hatten (Gott sei Dank waren genug Leute da draußen) stürzten hinein. Unterdessen fanden meine Leute mit Hilfe eines Polizisten einen Kiosk-Shop, der Handtücher verkaufte, brachen die Tür auf (es war später Abend und alles war schon geschlossen) und nahmen zwei Stapel Handtücher mit. Wir hinterlegten eine Erklärung für die Eigentümer, und ließen den Polizisten dort, um den Shop vor Dieben zu schützen.

Heute, viele Jahre später, ist es schwer zu erklären, was ich damals empfunden habe. Als wir den Mut verloren hatten, kam plötzlich alles in Bewegung. Jackson ging auf die Bühne. Er mußte durch einen Durchgang und die Treppe hinauf gehen (die gleiche Treppe, unter der wir früher an diesem Tag den Polizeibeamten gefunden hatten). Michaels Leibwächter begleitete ihn, und sie gingen sehr langsam - Jackson mit gesenktem Kopf, unglaublich ruhig. Ich dachte: "Junge, wie mag es ihm gerade gehen?" Mir war, als ginge er dort seit einer Ewigkeit ... Er sprang aus der Fallgrube im Boden und erstarrte inmitten von Rauchwolken auf der Bühne. Der Regen strömte herab. Das Publikum vergaß, zu atmen."

........................................

Laßt uns Samvel Gasparovs Geschichte kurz unterbrechen und die Erinnerungen von mrparker, einen Menschen aus dem Publikum, lesen:

"... Ich stand in der ersten Reihe im Fanbereich. Ich hatte dort bereits mehrere Stunden gewartet, durchnässt bis auf meine Unterhose und der Beatles-Musik, die auf der leeren Bühne gespielt wurde, überdrüssig. Und plötzlich betreten diese riesigen schwarzen Jungs die Bühne (sie waren wirklich riesig, wie ein Haus oder so) und beginnen, mit Handtüchern die Bühne zu wischen. Und so wischen sie 20 Minuten ... 40 Minuten ... jemand aus dem Publikum schreit: "WAS MACHT IHR DA ? LASST DAS! DAS HIER IST RUSSLAND!"

Niemand glaubt, daß das Konzert stattfinden wird. Alle sind ÜBERZEUGT davon, daß es nur ein weiterer Betrug ist.
Dann beginnt eine aufregende Musik, und die großen Bildschirme auf beiden Seiten der Bühne zeigen Jackson, wie er einen Korridor entlang geht, mit diesem sehr entschlossenen Ausdruck in seinem Gesicht. Dann explodiert etwas, ein Mann im goldenen Anzug springt aus dem Loch direkt vor mir (fünf Meter oder so) und erstarrt auf der Bühne.

Stille folgt. "Es ist eine Puppe!" schreit jemand neben mir.

Und dann sehen wir den Dampf, der aus dem Mund der Puppe kommt. Jam beginnt. Jackson saust los und beginnt zu tanzen.

Nun, wo ich dies schreibe, habe ich Tränen in den Augen - es war so cool. Es war so unwirklich. Die ganze zweistündige Show flog vorbei wie ein paar wenige Sekunden ..."

..........................................

"Ich glaube, er wußte, wie man sich seine Energie irgendwie bewahrt, um sie dann an das Publikum zu verströmen ... Michael explodierte im Tanz wie Donner im Himmel" bestätigt Samvel Gasparov. "Und als ob sie seinem Beispiel folgen würden, explodierten Hunderte von Lautsprechern um uns herum, das ganze Stadion explodierte. Ich habe so etwas noch niemals in meinem ganzen Leben gesehen. Freudentränen liefen mir übers Gesicht.
Mein Freund kam auf mich zu und bot mir eine Flasche Wodka an. Zuerst spürte ich den Alkohol überhaupt nicht, er kam mir vor wie kaltes Wasser. Ich leerte die Flasche, stieg ins Auto und fuhr nach Hause. Ich konnte nicht mehr im Stadion bleiben - ich war so erschöpft. Ich erinnere mich nicht, wie ich nach Hause kam. In dieser Nacht sagte meine Frau zu mir: "Du hast gewonnen, das Konzert hat stattgefunden! Du hast deine Sache gut gemacht. Scheiß auf das Geld! Wir können das Haus und die Autos verkaufen, wenn wir Schulden bezahlen müssen. Worauf es ankommt, ist, daß du gewonnen hast. Er singt, die Menschen hören ihn!"

Natürlich gab es keine Einnahmen aus der Show. Ich traf mich am nächsten Tag mit Avram, und er bat mich nur, ihre Flugkosten zu decken - Jackson verlangte kein Honorar, welches mehr als 400.000 Dollar betragen hätte. Es war eine großzügige und noble Geste. Ich vermute, sie verstanden, daß wir einfach nicht die Chance hatten, unsere Arbeit zu tun.

Wir begleiteten sie zum Flughafen und verabschiedeten uns. Ich habe Michael oder Avram seitdem nie mehr wiedergesehen. Im Jahr 1996, als Jackson Moskau zum zweiten Mal besuchte, war ich nicht in der Stadt. Wäre ich nicht weg gewesen, hätte ich ihn vermutlich besucht.

Jene Show im Jahr 1993 war ein Wendepunkt in meinem Leben. Es fühlt sich an, als hätte ich mich selbst für eine Weile verloren. Natürlich träumte ich nicht mehr von Hollywood, und Dessa hörte auf zu existieren. Ich entließ mein Team ... Es ist sehr schade, daß alles so gekommen ist. Was hatten meine damaligen Gegner erreicht? Nichts. Die Show fand statt.

Jetzt sprechen wieder alle über Jackson. Ich finde, die Leute sollten ihn in Ruhe lassen. Ich glaube all die schmutzigen Geschichten über ihn nicht, ich nicht. Er war ein Mann, der wegen eines blinden Mädchens auf diese Bühne ging, der alle Hindernisse überwand und Perfektion lieferte!
Die Welt hat ein Genie verloren. Es ist so traurig ... Es besteht kein Zweifel, daß Michael Jackson in die Geschichte eingehen wird für viele hundert Jahre, neben Namen wie den Beatles und Elvis."

~*~

Samvel erwähnt es nicht, aber das Konzert war am 15. September, und am 14., dem Tag davor, reichte Evan Chandler eine Klage wegen sexueller Belästigung gegen Michael ein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich Michael an diesem unglückseligen Tag der Show gefühlt haben muß...
Es war während dieses Besuchs, an einem regnerischen Tag im Hotel Metropol, als er Stranger In Moscow schrieb.



Hier noch ein Video und interessante Pics:




Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter Moscow1993

Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter Moscow21993


Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter Moscow31993

Dangerous Tour 15.09.1993 in Moskau...die Geschichte dahinter Moscow41993


...ist es nicht total interessant.. dass Michael diesen Regen..der seinen Aufenthalt in Moskau bestimmt hat, in seinen song "Stranger in Moscow" hat einfließen lassen???!!! cheers



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Beitrag  Dagi Sa Aug 20, 2011 6:14 pm

.... danke danceoflife für diesen tollen Bericht, hat mich auch sehr berührt eben ....
ja und Du hast recht mit "Stranger in Moscow", das ist eine supi gute Idee von Michael, ich habe mich schon
lange gefragt wie er auf die Idee mit dem Regen gekommen ist und jetzt gibt es ein Bild cheers sunny

Grüssle Dagi
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Beitrag  tikli Sa Aug 20, 2011 6:39 pm

Dank dir Sandra für den Bericht.
Ich kannte diese Geschichte noch nicht und sie ist sehr rührend. Ich hatte zwar das Video wo die Bühne mit den Handtüchern gewischt wird schonmal gesehen und fand es ganz witzig aber nun ergibt sich ein anderes Bild. Auch finde ich sieht man Michael im Video und auf den Bildern schon an das es ihm wohl nicht so gut geht. Er wirkt nachdenklich.. oh man. Sad
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Beitrag  brihof So Aug 21, 2011 1:18 am

oooh Sandra, danke Dir für diese überaus menschliche Geschichte, die auch bei mir für Gänsehaut gesorgt hat.

Es ging Michael nicht gut, das kann man sehen, und trotzdem singt er I love you ..... und natürlich hat ein Kind es möglich gemacht.
.... das und die Worte von Dagi und tikli - ich finde damit ist alles gesagt.

Und Sandra, ein schöner Gedanke ....das mit dem Regen in "Stranger in Moscow". Smile
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Beitrag  Dreamer So Aug 21, 2011 12:11 pm

tikli schrieb:Dank dir Sandra für den Bericht.
Ich kannte diese Geschichte noch nicht und sie ist sehr rührend. Ich hatte zwar das Video wo die Bühne mit den Handtüchern gewischt wird schonmal gesehen und fand es ganz witzig aber nun ergibt sich ein anderes Bild. Auch finde ich sieht man Michael im Video und auf den Bildern schon an das es ihm wohl nicht so gut geht. Er wirkt nachdenklich.. oh man. Sad

Da hast du vollkommen recht, Tina. Man sieht Michael an, dass er während einigen
Tanzpassagen sehr nachdenklich ist und man hat das Gefühl, dass er während
des Songs oft mit seinen Gedanken ein wenig abwesend ist.

@ Danke dir Sandra, für diese tollen Bericht. Auch ich sehe jetzt dieses Konzert mit
völlig anderen Augen.
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