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3) Stell dir vor, es wird nacht, und die Sterne sind verschwunden

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Beitrag  Admin So Nov 01, 2009 10:52 am

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Leseprobe

Es ist Abend. Schauspieler Eddie Murphie, der blinde Sänger Stevie Wonder und Megastar Michael Jackson sind auf dem Weg zu einem Tanzlokal, welches Eddie für den ersten Versuch ihres Besuches herausgesucht hat. Michael hat sich tatsächlich große Mühe mit seiner Verkleidung gegeben. Er sieht nun aus, wie sein eigener Bodyguard, denn er hat sich mit Schaumstoff geschickt so ausgepolstert, dass es aussieht, als hätte er dicke Muskelpakete. Und so soll es auch aussehen, denn Michael spielt heute abend auch wirklich einmal Leibwächter - Eddies Leibwächter. Allerdings fühlt sich Michael nun so, als hätte er keinen Hals mehr, denn dicke Schulterpolster drücken sein Jackett so weit nach oben, daß der Kragen schon beinahe an seinem Kinn sitzt - unangenehm, aber aushaltbar. Außer einem flotten weißen Hemd und eben dem schwarzen Jackett trägt Michael noch eine bequeme blaue Jeanshose.
Da inzwischen beinahe jeder weiß, daß Michael Jackson, wenn einmal verkleidet irgendwo auftaucht, dann meist eine Baseballkappe trägt, unter die er seine langen schwarzen Haare stecken kann, hat er sich heute einmal für etwas anderes entschieden: Statt solch einer Mütze ruht auf Michaels Haupt eine braue Perücke mit einem flottem Kurzhaarschnitt. Vorne ein paar Stoppeln, es sieht irgendwie aus - findet jedenfalls Debbie.
Auf Michaels Nase thront eine runde Hornbrille und blaue Kontaktlinsen trüben ihm ein wenig die Sicht. Mit der Hautfarbe gab es allerdings ziemliche Probleme, die mußte Michael mit Hilfe eines sehr aufwendigen Make-ups ein ganzes Stück verdunkeln, sonst könnte man ihn sowieso auf Anhieb erkennen. Aber nach einiger Arbeit war auch das geglückt.
Eddie hatte sich ganz zufrieden gezeigt, als Michael in diesem Aufzug bei ihm aufgekreuzt war. Und als sie Stevie die Verkleidung beschrieben, hatte der sich vor lachen den Bauch halten müssen. Nur eins hatte Eddie auszusetzen: Michaels Nase!
"Also, das ist ja wohl mehr als schlecht - diesen Riecher erkennt doch jeder auf drei Kilometer! Was meinst du, können wir die nicht kurz umoperieren?!"
Dass Michael Eddie daraufhin nicht eine klebt, ist alles. Na gut, hatte Eddie sodann eben beschlossen, in diesem Fall muß Michael eben so überzeugend seine Rolle spielen, daß einfach jeder von der Tatsache überzeugt sein wird, Eddie Murphies neuer Leibwächter hätte denselben Nasenchirurgen hat wie Michael Jackson...

Nun schlendern sie also möglichst unauffällig durch die breiten Gänge des Luxushotels. In geraumer Entfernung hinter ihnen, tingelt ebenso unauffällig Skipper hinter ihnen her. Mit Wayne ist verabredet, daß er sich schon in der Bar aufhalten soll, damit die Leute denken, Jackos Bodyguard gehe eben einmal alleine aus. Die Tatsache, dass seine Nummer 1 gerade nicht hinter ihm hertrottelt wie gewöhnlich, beunruhigt Michael innerlich schon sehr. Jedes Mal, wenn ein Reporter um die Ecke kommt, oder einer der Gäste sie etwas schräg anschaut, zuckt Michael zusammen und macht sich unbewußt noch ein Stückchen kleiner - als ob das etwas bringen würde! Und außerdem ist das ein sehr untypisches Verhalten für einen Sicherheitsmann. Bis jetzt ist allerdings zum Glück noch niemand auf die Idee gekommen, die Bodyguards der Prominenten genauer unter die Lupe zu nehmen, und nur deswegen ist Michael bisher auch unerkannt geblieben.
Aber Eddie, so komisch und ulkig er auch sein kann, er ist auch sehr feinfühlig und bemerkt auch die geringfügigsten Kleinigkeiten. So fällt ihm natürlich auch das seltsame Verhalten seines Freundes auf. Obwohl er Michael gut verstehen kann, weiß er auch, dass genau so etwas seine Tarnung ganz schnell auffliegen lassen kann.
Also bleibt Eddie dann in einem gerade leeren Gang stehen und zischt Michael scharf an:
"Sag mal, hast du schon mal einen Bodyguard gesehen, der sich hinter seinem Chef versteckt?! Den würdest du doch als aller erster sofort achtkantig feuern! Wirklich, Mike, so geht das doch nicht! Wenn du schon meinen Leibwächter spielen mußt, dann tue das wenigstens überzeugend!"
Michael antwortet nicht und blickt zu Boden. Er ist sich bewusst, daß Eddie recht hat, doch die Situation ist ihm sehr unangenehm. Denn Michael fühlt sich gerade so unsicher, wie schon lange nicht mehr. Er spielt bereits mit dem Gedanken, das Vorhaben abzubrechen und wieder in seine sicheren Vier-Wände zurückzukehren. Doch gleichzeitig würde er unendlich gerne den Abend so genießen können, wie sie ihn geplant haben. Und Michael ist sich außerdem sicher, dass Eddie ihm den Kopf abreißen würde, wenn er nun kneift. Das heißt, der Schauspieler würde zumindest so tun, als ob.
Michael kennt seinen Freund und weiß, dass Eddie grundsätzlich kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern einfach aufrichtig und direkt ist - eine Eigenschaft, die sie beide unterscheidet, denn Michael denkt immer sehr genau darüber nach, was er sagt und wie er das tut. Und eigentlich schätzt Michael gerade diese Offenheit an seinem Freund. Doch zuweilen kann Eddie mit seiner Art auch ganz schön verletzend und hart sein - so wie gerade eben. Aber Michael Jackson ist schließlich nicht umsonst Michael Jackson und auch nicht gerade aus weichem Holz geschnitzt. Und er wird sich hier nicht anstellen wie ein Kind, soviel ist sicher! Also schluckt Michael den dicken Kloß, der sich äußerst vehement in seinem Hals festsetzen möchte, fest herunter und zieht die Schulterblätter zusammen.
"Hey, schimpf nicht mit ihm."
Das kam von Stevie, der zwar nicht sehen kann, was vor sich geht, dafür aber ein um so sensibleres Gespür für Atmosphäre und alles drum herum hat. Und so hat er auch gleich Michaels Unsicherheit bemerkt. Der blinde Sänger fährt beruhigend mit weicher Stimme fort:
"Mike, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wayne wartet schon in der Bar. Und sollte dich trotz allem jemand vorher erkennen, dann ist doch Skipper da. Und Paul...", er klopft seinem eigenen Begleiter und Bodyguard, der stets neben Stevie herläuft und ihn führt, auf die Schulter, "...ich werde ihn dir ausleihen, keine Angst! Und außerdem sind hier doch überall Sicherheitskräfte des Hotels - die müssen eingreifen, falls die Situation ausartet.
Aber davon abgesehen: warum sollte denn überhaupt etwas passieren? Schau dir doch mal an, wie zurückhaltend bisher alle zu uns waren. Niemand hat uns bis jetzt belästigt..."
"Ja, euch nicht. Das ist auch etwas anderes. Aber wenn sie mich erkennen..."
"Jetzt gib mal nicht so an!", witzelt Eddie.
Doch gleich darauf fährt er mit einem ernsten Tonfall fort:
"Im Ernst, Michael, Stevie hat recht. Es kann hier gar nichts geschehen. Mach dir nicht so viele Gedanken, was wäre wenn! Versuche einfach, den Abend zu genießen, du machst den Eindruck, als hättest du das bitter nötig!"
Der Schauspieler legt seinem Freund den Arm um die Schultern und schiebt ihn wieder an:

"Los, auf jetzt! Sonst kommen wir heute überhaupt nicht mehr an!"
Michael läuft kaum los, da biegt auch schon ein Kameramann um die Ecke, gefolgt von einer jungen Reporterin. In diesem Moment bereut Eddie, Michael den Arm um die Schulter gelegt zu haben, denn das sieht dann doch etwas seltsam aus. Eddie spürt auch, wie sich Michael sofort verkrampft und stockt. Doch der Schauspieler findet sofort einen Weg, um zu reagieren. Er bohrt die Finger seiner rechten Hand derart stark in Michaels Schulter, daß dieser sich unwillkürlich versteift. So schiebt ihn Eddie dann vorwärts.
Außerdem beginnt der dunkelhäutige Schauspieler nun zu humpeln und gibt vor, dass er sich dabei auf seinen Bodyguard stützen muss. Als sie an der Reporterin vorüberziehen, lächelt Eddie ein wenig wehleidig und auf ihre Frage nach dem Grund seines Hinkens antwortet er äußerst glaubwürdig:
"Ach, wissen sie, manche Leute sind einfach zu dumm zum Laufen! Und außerdem bin ich dafür, daß man die Treppen abschafft - da kann man so leicht die eine oder andere Stufe übersehen..." Dann fügt er noch entschlossen hinzu: "Doch davon werde ich mir nicht den Abend verderben lassen, verflixt noch mal!"
Und als Bestätigung der Ernsthaftigkeit der Lage hört man dann noch ein leidendes "Au, verdammt!!! Blöder Fuß!" aus seinem Mund.
Erst als die Reporterin und ihr Kameramann um die Ecke gebogen sind, läuft Eddie wieder normal und löst seine Finger aus Michaels Schulter.
Verdammt, hat das weh getan!!! Am liebsten würde Michael seinen Freund jetzt äußerst unfreundlich anfahren, denn so eine Behandlung muss dann doch nicht sein, findet er. Oder vielleicht doch?! Michael ist jetzt zwar momentan ziemlich sauer auf Eddie, doch eben dieser Ärger und der Schmerz in seiner Schulter haben wenigstens das beklemmende Angstgefühl in ihm abgelöst, und er fühlt sich gerade sogar irgendwie richtig erleichtert. Und außerdem wollte ich doch meinen Mann stehen, oder wie war das gleich?! Also beißt Michael die Zähne zusammen, reibt sich die schmerzende Stelle und geht wortlos nun viel entschlossener als zuvor weiter. Eddies zufriedenen Seitenblick registriert er nicht.

Endlich haben sie das Tanzlokal erreicht. Da niemand ihn auf dem Weg erkannt hat, fühlt sich Michael schon viel lockerer. Er betritt in selbstbewußter Haltung hinter Stevie und Eddie den Raum und sieht sich um. An der Bar erspäht er sofort Wayne, der an einer Bierflasche nippt - eines seiner Lieblingsgetränke, wie Michael weiß - und sich gerade mit einem jüngeren Mann unterhält. Eddie steuert auch schon zielstrebig auf einen Platz in der Nähe von Michaels Bodyguard zu.
Als Wayne dann seinen Boss in voller Verkleidung entdeckt, bekommt er unweigerlich einen Lachanfall. Doch wenigstens schaut er dabei nicht gerade zu dem Hereintretenden, sondern tut so als ob er sich verschluckt hätte. Michael dagegen bemerkt die Reaktion seines Leibwächters sehr wohl, und er kann von Glück reden, dass es hier drinnen recht düster und er so gut geschminkt ist, denn Michaels Teint nimmt in diesem Moment eine, na sagen wir... eine recht gesunde Farbe an!
Eddie und Stevie setzen sich, Michael erinnert sich aber sogleich an seine Rolle und bleibt stehen. Er lehnt sich nur lässig an den Tresen und beobachtet die verschiedenartigen Menschen, die sich hier tummeln:
Im Raum herrscht wie schon gesagt ein schummriges Licht. Die äußerst modern eingerichtete Bar, an der sie sich nun aufhalten, liegt in der Mitte des eigentlich riesigen Saals, der aber so geschickt unterteilt ist, daß seine Größe kaum auffällt. Um den Tresen herum sind eine ganze Reihe Tische aufgebaut.
Hält man sich rechts, kann man in einen Raum gelangen, in dem Lichtblitze wild herumzucken. Außerdem spürt Michael deutlich die Vibrationen eines starken Basses aus dieser Richtung. So nimmt er an, daß sich in diesem Saal eine Disko mit moderner Popmusik befindet. Michael muß sich regelrecht zusammenreißen, um nicht sofort aufzuspringen und dorthin zu eilen, denn er tanzt schließlich für sein Leben gerne. Doch er ertappt sich prompt dabei, wie sein Fuß schon auffällig wippt und seine Muskeln gerne alles mögliche täten, nur nicht stillhalten! Außerdem scheinen noch gar nicht so viele Leute hier zu sein. Das hieße also: die Tanzfläche ist so gut wie leer, und man hat genug Platz, um sich dort so richtig auszutoben... Doch Michael kann sich gerade noch beherrschen. Er möchte schließlich erst einmal abwarten, wie sich hier alles weiterentwickelt. Also sieht er sich weiter neugierig um:
Auf der linken Seite der Bar gibt es ebenfalls einen Raum, der allerdings eher aussieht, als ob hier volkstümlichere Musik gespielt würde. Denn Michael erspäht auch ein paar Männer, die gerade mit Rasseln, Bongos und anderen ungewöhnlichen Instrumenten in diesen Saal gehen. Und auch das reizt ihn ungemein. Michael Jackson interessiert sich schließlich nicht nur für seinen eigenen Musikstil, sondern für alle Arten Musik. Denn sobald sich irgendwo eine Stimme erhebt oder ein Instrument erklingt, hebt sich auch sofort eine spitze Nase und wittert etwas aufregendes Neues. Und für Michael gibt es nichts Schöneres, als neue Musik, Klänge, die er noch nie zuvor gehört hat. Das heißt nicht, daß es von der Zeit her neu sein muss. Entscheidend ist vielmehr, daß Michael es noch nicht im Ohr hat. Michael denkt an die Zeit zurück, als er das erste Mal in Afrika war und wie begeistert er von der dortigen Musik gewesen war. Hier hatte er augenblicklich seine eigenen afrikanischen Wurzeln wiedererkannt und sich sogleich zu Hause gefühlt. Beinahe wie ein verlorener Sohn, der wieder in sein Elternhaus zurückkehrt.
Nun wird Michael aber wieder in die Gegenwart zurückgeholt, denn Eddie stupst ihn von hinten an. Michael dreht sich um und starrt verwirrt in das Gesicht des Barkeepers. Der freundliche Mann mit Vollbart, der über das ganze Gesicht grinst, scheint irgend etwas von ihn zu wollen, denn er sieht ihn abwartend mit hochgezogenen Augenbrauen an. Als Michael nicht reagiert und nur Hilfe suchend zu Eddie blickt, fasst sich dieser ein Herz:
"Er will wissen, was du trinken möchtest!", murmelt der Schauspieler.
"Oh, natürlich!" Michael legt verlegen den Kopf schräg: "Einen Orangensaft, bitte."
Der Barkeeper nickt. Eddie blinzelt dem Mann entschuldigend zu und winkt ihn zu sich heran. So, dass Michael es nicht hören kann, flüstert Eddie ihm dann ein paar Worte ins Ohr:
"...Er ist heute ein wenig zu lange in der Sonne gewesen! Aber das legt sich doch hoffentlich wieder, oder!?" Eddie hebt scheinbar besorgt eine Augenbraue.
"Ja, ja, sicher! So was kommt schon mal vor."
Der Barkeeper nickt verständnisvoll und sieht Michael ein wenig mitleidig an. Dann macht sich gleich daran, die Getränke zuzubereiten.
Bald nippt Michael genüßlich an seinem Orangensaft. Jetzt empfindet er seine neue Rolle schon gar nicht mehr so übel, denn niemand achtet auf ihn, und er findet es sehr spannend, die Leute, welche hier andauernd ein und aus gehen, zu beobachten. Dann stutzt Michael aber, denn Wayne erhebt sich und schlendert um die Bar herum. Erschrocken schaut Michael sich um: Ist etwas passiert, oder warum hält sein Bodyguard genau auf ihn zu?! Starr blickt er dem großen Mann entgegen. Wayne hat ihn erreicht, setzt sich salopp auf den Barhocker neben Michael, der eben frei geworden ist und legt seinem Boss cool die Hand auf die Schulter:
"Hey Alter, wie geht's dir denn so? Lange nicht mehr gesehen!"
Ein breites Grinsen liegt auf Waynes Gesicht, und er blickt Michael herausfordernd an.
"Ich weiß, dass wir uns schon mal getroffen haben, nur wo war das doch gleich?"
Michael stiert Wayne wohl immer noch an, doch langsam beginnt er zu begreifen: Wayne redet nicht mit ihm als Michael Jackson, sondern als Eddies Bodyguard. So versucht Michael, auf Waynes Fragen angemessen zu reagieren:
"Äh, keine Ahnung...", stottert er.
Aus dem Augenwinkel sieht Michael, wie der Barkeeper und einige andere Anwesende ihrem Gespräch aufmerksam und äußerst neugierig folgen. Zwar tun alle so, als ob sie völlig konzentriert an ihren Getränken nippen, doch Michael kann beinahe sehen, wie ihre Ohren immer länger und länger werden und ihnen regelrecht entgegenwachsen. Plötzlich hat er wieder das Bedürfnis, sich in Luft aufzulösen.
"Kannst du dich denn nicht mehr erinnern?", bohrt Wayne weiter. "Ich bin Michael Jacksons Bodyguard. Und du, du arbeitest doch für..."
"Für mich!" Eddie grinst Wayne von der anderen Seite her auffordernd an und prostet ihm mit seinem Bier zu.
"Eben, darum glaube ich ja auch, daß ich ihn kenne...!" Dann wendet sich Wayne wieder Michael zu:
"Und, wie heißt du nochmal? Mein Namensgedächtnis ist so übel, das glaubst du gar nicht!"
Michael starrt seinen Hünen an. Wie gesagt: Blicke sprechen zwischen ihnen beiden Bände, und in Michaels Augen steht gerade eine ganz deutliche Botschaft: Na warte, mein Bürschchen, wenn ich dich morgen erwische... Du bist entlassen - fristlos!!! Aber er kann Wayne ja gar nichts vorwerfen - im Gegenteil, wenn man wollte, könnte man Waynes Verhalten auch so auslegen, daß Michaels Nummer 1 ihm ja nur dabei hilft, seine Rolle glaubwürdiger unter die Leute zu bringen. Und Michaels Bodyguard blickt ihn nun auch noch mit solch treuen und unschuldigen Hundeaugen an...
"Wie ich heiße?! Mic..."
Ein Ellenbogen bohrt sich wieder ganz rabiat in Michaels Rippen und zwar an die gleiche Stelle, die schon von Debbie 'vorramponiert' ist.
"Mi..., ich meine, mein Name ist ...Steve, ja Steve!"
Michael sieht sich triumphierend um. Eddie und Stevie haben gleichzeitig den Kopf gehoben und sehen den verkleideten Megastar nun wortlos an. Ein äußerst Ironisches 'Wie originell!', steht ihnen beiden ins Gesicht geschrieben. Doch Michael ist auf die Schnelle eben nichts Kreativeres eingefallen. Und in Waynes grinsendem Blick kann er nun lesen: 'Siehst du, sowas mus man sich immer vorher überlegen!'
Michael dreht vorsichtig den Kopf und blickt sich um. Er spürt auch die Augen des Barkeepers auf sich gerichtet, doch die Botschaft in ihnen würde Michael wohl als ein eher Mitleidiges 'oh je, die Sonne...!' interpretieren müssen. Unsicher und um die Situation zu überspielen, stellt Michael nun sein leeres Glas auf die Theke und meint möglichst überzeugend:
"Noch einen!"
"Sehr wohl."
Der Barkeeper wendet sich um, und auch sonst scheint das ausnahmsweise einmal die richtige Reaktion gewesen zu sein. Denn obwohl Michael seinen Blick immer noch stur auf den Thresen gerichtet hält, sieht er aus den Augenwinkeln, daß Eddie und Stevie sich wieder in ein Gespräch vertiefen und auch die anderen Gäste sich ein wenig abwenden.
Mit einem neuen Glas Orangensaft, an dem er sich wenigstens festhalten kann, wendet sich Michael dann wieder ganz mutig Wayne zu. Als Waynes Boss hat er keine Probleme, sich mit ihm zu unterhalten oder sich auch einmal bei ihm durchzusetzen, doch dieser krasse Rollenwechsel macht Michael regelrecht Angst. Denn als Gleichgestellter, der er in seiner neuen Rolle eigentlich ist, fühlt Michael sich dem großen, ernst aussehenden Mann nämlich plötzlich haushoch unterlegen. So schnell kann so etwas also gehen...!
Nun sind um sie herum zwei weitere Barhocker frei geworden, und auch Michael kann sich setzen. Da Wayne aber nichts sagt, herrscht eine Weile lang Stille zwischen ihnen. So kann Michael vorerst wieder seiner 'Leutebeobachtungsbeschäftigung' nachgehen.
Als sein Blick die Tür streift, verschluckt sich Michael beinahe. Denn da herein kommt Waynes Schönheit - die Frau von heute Mittag am Pool! Ha, jetzt wird es richtig interessant! Doch Michael ahnt noch nicht, dass er damit mehr recht haben sollte als ihm eigentlich lieb gewesen wäre...!
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